Sollen aus Holzpartikeln (Fasern, Späne, Strands) Plattenwerkstoffe hergestellt werden, so muss man ihre Größe kennen und die Häufigkeitsverteilung von Größenparametern wie Länge und Breite darstellen und charakterisieren. In der Produktion sind solche Kennwerte aber schwer zugänglich und werden, wenn überhaupt, meist nur durch zeitaufwändige Siebanalysen bestimmt. Mit auf das jeweilige Material zugeschnittenen Bildverarbeitungsverfahren sind aber heute bereits automatisierbare Labor- und Online-Messungen möglich.
Die optische Messtechnik und die prozessnahe Bildverarbeitung bieten viele Möglichkeiten, Partikelgrößenverteilungen zu erfassen. In der Holztechnologie sind allerdings die Fragestellungen sehr verschieden: Je nach
- Material (Fasern, Späne, Strands, vereinzelt oder als Vlies oder an der Plattenoberfläche),
- Fragestellung (Anteil verschiedener Größenfraktionen, Formfaktoren),
- Antwortzeit (Labormessung, Messung im Teilstrom, Online-Überwachung),
- Informationstiefe (Siebkurve, Häufigkeitsverteilung, statistische Kenngrößen wie z.B. Modalwerte und Quantile, Abweichung von einer Soll-Verteilung).
muss bei Materialvorbereitung, Bildaufnahme- und Auswertetechnik die richtige Strategie gewählt werden. Am Fraunhofer WKI werden Größenverteilungen an vereinzelten Holzfasern und -spänen mit dem System FibreShape gemessen. Um Spangrößenverteilungen an der Plattenoberfläche oder im Vlies zu bestimmen, wurden spezielle Bildverarbeitungsverfahren entwickelt.