Industrielle Röntgentechnik zum Anfassen

Die industrielle Röntgenprüfung gehört mit zu den leistungsstärksten Werkzeugen, die die zerstörungsfreie Prüfung zu bieten hat und gewinnt in allen Anwendungsgebieten zunehmend an Bedeutung. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Einerseits erfordern neue Materialien z. B. im Flugzeugbau, einen zunehmenden Einsatz der Röntgentechnik, da eine rein visuelle Oberflächenprüfung oft keine ausreichenden Rückschlüsse auf die Qualität eines Materials zulässt. Verdeckte Fehlstellen wie Lunker, Poren oder mangelhafte Fügeverbindungen sind äußerlich kaum erkennbar, können sich aber erheblich qualitätsmindernd und sicherheitskritisch auswirken.

Zum anderen hat es in der Röntgenbildgebung in den vergangenen Jahren enorme technische und wissenschaftliche Fortschritte gegeben, die vollkommen neue Möglichkeiten für den Anwender bieten. Die Röntgenbildgebung hat die medizinische Diagnostik seit ihrer Entdeckung vor rund 100 Jahren entscheidend geprägt. Die Radiologie stellt heute sogar eine eigene medizinische Fachrichtung dar. In der Industrie ist die Röntgenbildgebung, insbesondere als 2D-Verfahren, zur radioskopischen Prüfung von sicherheitsrelevanten Bauteilen und Komponenten ebenso fest verwurzelt. Seit einigen Jahren hält nun auch die 3D-Computertomographie Einzug in die Industrie dank der Einführung digitaler Detektoren, gesteigerter Auflösungen sowie höherer Strahlungsenergien.

Mithilfe der unterschiedlichsten Skalen der Computertomographie, von der kleinsten Materialprobe bis hin zu einem gesamten Auto, können beispielsweise Fehlstellen an ganzen Fahrzeugen oder mikroskopisch kleine Defekte in Materialproben sichtbar gemacht werden.

Lagen in CFK-Teilen können mit Röntgen-CT sichtbar gemacht werden.
© Fraunhofer EZRT
Lagen in CFK-Teilen können mit Röntgen-CT sichtbar gemacht werden.