Deutung von Zielobjekten anhand eines Beispiels

In Phase 3 ist meistens eine Bildstruktur mit Kanten und Flächen deutlich erkennbar. Um eine möglichst detaillierte Objektbeschreibung zu erhalten, werden Momente, Kanten und das Skelett der Zielobjekte aus den Bildern extrahiert.

Durch einen Vergleich mit vorhandenen Objektbeschreibungen kann dann entschieden werden, was das Objekt genau darstellt.

 

Beispiel

Aus dem Recherchesystem »RecceMan« (Reconnaissance Manual) können z. B. für Luftfahrzeuge Modelldaten von über 500 Luftfahrzeugen aufgerufen werden. Teil der umfangreichen Datenbasis sind Seitenschnitte von Starrflüglern, die in Unterklassen wie Gerad-, Pfeil- und Deltaflügler usw. unterteilt sind. Weitere Unterteilungen nach dem Prinzip unterscheidungswirksamer Details stehen zur Verfügung.

An drei Beispielen aus der Datenbasis »RecceMan« wird an dieser Stelle exemplarisch die modellgestützte Klassifikation dargestellt. Sie basiert auf Skeletten von Objektabbildungen. Ausgehend vom Binärbild eines Flugzeugs erfolgt

  • eine Skelettierung,
  • anschließend die Verkettung der Skelettpunkte und
  • dann eine Geradenregression.

 

Bild 1

Symbolische Beschreibung der Referenzmodelle mittels Geradensegmenten (rot) und Schnittpunkten (grün).

Sicherheitstechnik - Anatonov
Sicherheitstechnik - Anatonov
Sicherheitstechnik - Boeing
Sicherheitstechnik - Boeing
Sicherheitstechnik - Mig
Sicherheitstechnik - Mig

 

Dadurch werden Referenzmodelle generiert. Mögliche Schnittpunkte der Geradensegmente und Winkel zwischen zwei benachbarten Geradensegmenten werden so gewonnen (siehe Bild 1 und 2).

Durch einen Vergleich der Schnittpunkte und der Winkel der Geradensegmente eines verfolgten Flugzeuges mit den o. g. Referenzmodellen kann vorentschieden werden, um welches Zielobjekt es sich handeln könnte.

 

Bild 2

Sicherheitstechnik Flugzeug Tracking
Sicherheitstechnik
Sicherheitstechnik - Flugzeug Skelett Schnitt
Sicherheitstechnik - Flugzeug Skelett Schnitt

Der Suchraum kann durch weiteren Vergleich mit detaillierten Objektbeschreibungen, zum Beispiel nach der Triebwerkanzahl und der Triebwerkposition, weiter eingeschränkt werden.

Falls dynamische Informationen wie Bewegungsmodelle der Zielobjekte bekannt sind, kann auch die Trajektorie zur Deutung des Zielobjekts herangezogen werden. Das ist möglich, da aus dem Verfolgungsprozess das Bewegungsverhalten des verfolgten Zielobjekts bekannt ist.