Robotergeführte Induktions-Thermographie

Robotergeführte Thermographieprüfung
© Fraunhofer IFZP
Robotergeführte Thermographieprüfung

Im Gegensatz zur Gebäudethermographie, bekannt durch Bilder von Häusern, die mit der Infrarotkamera gefundene Wärmelecks aufzeigen, wird in der Industrie häufig mit aktiver Thermographie gearbeitet. Dabei wird zum Zweck der Prüfung etwas Wärme in den Prüfling eingebracht. Mit Hilfe einer Infrarotkamera beobachtet man dann die Ausbreitung der Wärme und ob der Wärmefluss an Rissen oder anderen verborgenen Fehlern gestört wird.

Die Wärmefluss-Thermographie kann solche Fehler häufig in kurzer Prüfzeit von unter einer Sekunde nachweisen. Dieser Vorteil kommt jedoch an kompliziert geformten Prüfteilen, wie sie beispielsweise in der Automobil- und Zulieferindustrie vorkommen, nur dann zum Tragen, wenn das zu untersuchende Bauteil schnell aus allen Ansichten geprüft werden kann. Es bietet sich daher an, einen Roboter in den Prüfablauf zu integrieren.

 

Das Fraunhofer IZFP stellt einen Demonstrationsaufbau für die robotergeführte thermographische Prüfung vor. Durch einen Induktionsgenerator wird an einem metallischen Prüfling kurzzeitig eine Erwärmung um einige Grad erzeugt. Der Prüfling, zum Beispiel ein Schmiedeteil aus dem Automobilbereich, wird vom Roboter im korrekten Abstand schrittweise vor der Infrarotkamera positioniert, so dass diese nach und nach die ganze Oberfläche einsehen kann.

Durch den Robotereinsatz gelangt man zu einer flexiblen, automatisierten Prüfung, mit der eine schnelle Serienprüfung von Massenteilen möglich wird. Man kann unter Umständen auf die als Standard etablierte Magnetpulverprüfung verzichten. Damit sind Oberflächenbesprühung, UV-Licht, Chemie oder Reinigung nicht mehr notwendig.