Bildgebendes Drahtinspektionssystem zur 100-Prozent-Kontrolle

Vier pixelparallele Kameras liefern zusammen 40.000 ausgewertete Bilder pro Sekunde
© Wuttke/Fraunhofer IPM
Vier pixelparallele Kameras liefern zusammen 40.000 ausgewertete Bilder pro Sekunde

Das bildgebende Drahtinspektionssystem WIRE-AOI erkennt im Kaltumformprozess von Draht selbst winzige Fehler. Zur 100-Prozent-Kontrolle der Drahtoberfläche wird der kompakte Sensorkopf samt Blitzlampen exakt an den jeweiligen Produktionsprozess angepasst – z. B. an unterschiedliche Drahtmaterialien oder -querschnitte.

Drahtinspektionssystem WIRE-AOI
© Wuttke, Fraunhofer IPM
Drahtinspektionssystem WIRE-AOI

Beim Kaltumformen von Draht verursachen defekte Ziehsteine immer wieder Fehler – Zieh- oder auch Querriefen, Dellen und Rattermarken mit Strukturgrößen von einigen Millimetern bis wenigen 10 μm. Herkömmliche Bildverarbeitungssysteme versagen bei der vollständigen Detektion dieser Mikrodefekte auf der sich sehr schnell bewegenden Drahtoberfläche. Mit WIRE-AOI bietet das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM, Freiburg, nach eigenen Angaben erstmals ein produktionstaugliches Inspektionssystem an, das auch bei Geschwindigkeiten von bis zu 10 m/s die Drahtoberfläche vollständig inspiziert und dabei Fehler in Echtzeit detektiert. Dies gelingt mit einer kamera-internen pixelparallelen Bildverarbeitung und einer speziell angepassten und daher extrem leistungsstarken, gepulsten LED-Beleuchtung. Selbst Punktdefekte von 50 μm detektiert das System zuverlässig, und zwar auf ganz unterschiedlichen Drahtmaterialien wie z. B. Stahl, Aluminium oder Kupfer und bei ganz unterschiedlichen Drahtquerschnitten.

WIRE-AOI klassifiziert die erkannten Oberflächenfehler und dokumentiert sie zusammen mit der Drahtposition in einer Datenbank. Das Auftreten spezifischer Fehlerklassen kann dann z. B. dazu führen, dass eine Warnlampe aufleuchtet oder die Produktion gestoppt wird. Dabei sind sowohl Fehlerklassen als auch die Signale für den Benutzer frei parametrierbar. Auch nach erfolgter Produktion lassen sich alle Bilddaten und detektierten Defekte jederzeit noch mit dem zugehörigen »Viewer« betrachten.