Eine wichtige Aufgabe bei der Qualitätsprüfung von Glasbehältern ist das Aufdecken ungewollter, produktionsbedingter Materialspannungen, weil diese die Bruchfestigkeit der Produkte mindern. Plötzliches Zerspringen bei mechanischer Belastung, beispielsweise durch Befüllen oder beim Transport zum Endverbraucher, können die Folge sein. Um derart gefährdete Stücke möglichst gar nicht erst in den Verkehr zu bringen, ist eine 100-Prozent-Inline-Prüfung erforderlich. Der vorgestellte Demonstrator zeigt am Beispiel der Bodenprüfung von Flaschen, wie mit der Polarisationskamera POLKA durch Echtzeitmessung der Restspannung Stück für Stück im Takt der Produktionsmaschinen kontrolliert werden kann.
POLKA lässt sich stand-alone betreiben oder auch als ergänzende Komponente in bestehende optische Prüfanlangen integrieren. Sie ermöglicht neben der Produktkontrolle auch ein kontinuierliches Prozessmonitoring, das zur Nachführung relevanter Maschineneinstellungen genutzt werden kann. Die Vorteile eines so optimierten Herstellungsprozesses sind weniger Ausschuss, geringere Prozesskosten, gesicherte Qualität und damit zufriedenere Kunden.
Dank POLKA können Variationen bereits während des Produktionsprozesses erkannt und aussortiert werden. Die Kombination aus Hard- und Software ermöglicht dabei eine quantitative Auswertung der Messergebnisse sowie eine anschauliche Visualisierung, die problematische Bereiche im Glas schnell erkennen lässt. Die Spannungen im Glas werden als Apparent Temper Number dargestellt. Softwareschnittstellen ermöglichen eine einfache Steuerung der Kamera und lassen die aufbereiteten Messgrößen übertragen.