Die zerstörungsfreie Prüfung mit Ultraschall ist ein etabliertes Prüfverfahren in der Qualitätsprüfung. Werkstücke mit einer ausgeprägten Materialstruktur sind einer Ultraschall-Prüfung allerdings nur schwer zugänglich, da die Strukturen die Richtungsabhängigkeit der akustischen Eigenschaften beeinflussen können. Dieses Problem wird durch das vom Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP entwickelte Mehrkanalkonzept gelöst.
Das Mehrkanalkonzept wird als »getakteter Gruppenstrahler« (»Sampling Phased Array«) bezeichnet, weil ein oder mehrere Gruppenstrahlerelemente nacheinander angeregt (»durchgetaktet«) werden, wobei ein oder mehrere Gruppenstrahlerelemente die Ultraschallechosignale aufnehmen. Aus diesen Informationen können die Ultraschallsignale für beliebige Einschallwinkel und Fokustiefen bzw. vollständige Sektorbilder mittels spezieller Rekonstruktionsalgorithmen berechnet werden. Mit diesem neuen »getakteten« Prinzip ist eine tomographische zwei- und dreidimensionalen Bildgebung auch bei hoher Prüfgeschwindigkeit möglich. Es bietet eine wesentlich höhere Nachweisgarantie von Fehlstellen und eine quantitative Auswertung der Ultraschallprüfergebnisse.
Neue Leichtbauwerkstoffe wie akustisch anisotrope Faserverbundwerkstoffe können geprüft und damit auch für sicherheitstechnisch relevante Zwecke eingesetzt werden – und dies mit einer einfachen kostengünstigen Elektronik, bei der die integrierten Rechnerstrukturen der Signalverarbeitung die Bildgebung bewirken.