Von der Autolackierung bis zum Smartphone-Display: Bevor Waren die Produktionsstätte verlassen, muss ihre Qualität geprüft und sichergestellt sein. Doch Kontrollen von reflektierenden Oberflächen sind herausfordernd. Einfache fotografische Verfahren können hier aufgrund von Spiegelungen nicht eingesetzt werden, und manuelle Qualitätsprüfungen sind zeit- und kostenintensiv. Das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, Sankt Augustin, zeigt auf der Control ein patentiertes System, das glänzende oder diffus reflektierende Oberflächen komplett automatisiert kontrolliert.
Der in Größe und Standort flexible Scanner benötigt für die Oberflächeninspektion weniger als eine Minute. Das System kann auf das jeweilige Produkt sowie seine Größe individuell angepasst werden, ist leicht nachrüstbar und der Einsatz kann bei laufender Produktion erfolgen. Das Kontroll-System kombiniert die Deflektometrie, also eine berührungsfreie Erfassung reflektierender Oberflächen, klassische Bilderkennungsverfahren sowie Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI). Die KI-Verfahren helfen, unterschiedliche Fehlermerkmale zu kategorisieren und Falsch-Positiv Detektionen zu eliminieren.
Für Objekte, für die eine 360° Prüfung notwendig ist, ist ein Drehteller entwickelt worden, der auf demselben Grundprinzip basiert. Dadurch können jetzt beispielsweise auch zylinderförmige Objekte geprüft werden, indem sie an Kamera und Licht vorbei rotiert werden