Wie kann Röntgentechnik in einer modernen Gießerei einen Beitrag leisten, um konkurrenzfähig zu wirtschaften oder gar einen Wettbewerbsvorteil zu generieren? Eine Frage, die Führungskräfte und Verantwortliche für Qualitätssicherung in Gießereien oft begleitet. Effizientere Produktionsabläufe, die zunehmend automatisiert werden, sind notwendig, um den Wettbewerbern einen Schritt voraus zu sein. Dadurch werden intelligentes Monitoring und autonom getroffene Entscheidungen immer bedeutsamer, um Produktionsabläufe und ganze Wertschöpfungsnetzwerke nahezu in Echtzeit zu steuern und zu optimieren.
Aktuell sind zweidimensionale Verfahren, insbesondere die Radiographie, weit verbreitet. Diese Technologien haben jedoch einen großen Nachteil: Aufgrund fehlender Tiefeninformationen können die Defekte nicht genau geortet werden. Daher wird jedes fehlerhafte Bauteil, ohne genaue Kenntnis über die Tragweite des Schadens, aussortiert. Sowohl Defekte an Stellen, die während der Nachbearbeitung noch abgetragen werden, als auch kleinste Ungänzen, die weder die Stabilität noch die Funktion beeinträchtigen, führen sicherheitshalber zur Aussortierung des Bauteils.
Am Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik EZRT in Fürth werden Systeme für das Produktionsmonitoring entwickelt, die Fehlentwicklungen im Herstellungsprozess bereits frühzeitig erkennen, um Produktionsausschuss zu minimieren. Die Entwickler haben die Vision modernste Computertomographie-Systeme in Verbindung mit angepasster, vollautomatischer Auswertungssoftware für einwandfreie Produktqualität weiterzuentwickeln, um eine völlig ausschussfreie Produktion zu ermöglichen. Ausschussfrei zu produzieren bedeutet dabei nicht, dass alle Bauteile bzw. Produkte frei von Defekten sind, sondern dass die bei der Produktion entstehenden Defekte nie ein Ausmaß erreichen, welches die Qualität des Bauteils bzw. Produkts beeinträchtigt. Dies wird durch permanentes Monitoring des Produktionsprozesses erreicht.
Eine ausschussfreie Produktion führt zu einer gesteigerten Ressourceneffizienz, wodurch bei gleichbleibendem Einsatz von Energie und Rohstoffen die Kapazität erhöht wird. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden und schont darüber hinaus auch die Umwelt.