Das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR in Wachtberg hat die ressourcen- und energieeffiziente Backend-Struktur für Radarsensoren µRADAS entwickelt, die eine Master-/Slave-Konfiguration aufweist und sich zur Laufzeit flexibel abschalten, erweitern und neukonfigurieren lässt. Die Signalverarbeitung wurde so optimiert, dass sie direkt auf dem Mikrocontroller „on the edge“ erfolgt. So können hochgenaue Messungen in Echtzeit mit Messraten bis zu 4 kHz für die industrielle Prozessüberwachung realisiert werden.
Die modulare Backend-Struktur erlaubt eine skalierbare Konfiguration für Anwendungen mit niedrigerem Energieverbrauch und kann auch phasenkohärente Betriebe mehrerer Sensoren in Setups von Sensorverbünden unterstützen. Sie bietet Echtzeitanpassungen von Parametern wie Abtastfrequenz, Auflösung und Datenübertragungsrate.
Über die Verteilung und Vernetzung mehrerer Einheiten hinweg durchzieht der Ansatz der Modularität das gesamte Systemdesign. So kann das Backend verschiedene Frontends aufnehmen, wie bspw. MMICs, welche bei 80 GHz mit 25 GHz Bandbreite und bei 150 GHz mit einer Bandbreite von 56 GHz betrieben werden können.
Der hohe Integrationsfaktor, welcher durch die eigenen SiGe (Silizium Germanium)-MMICs (Monolithic Microwave Integrated Circuit) der Radarfrontends erreicht wird, ermöglicht die Umsetzung von Sensoren mit Baugrößen von 130 mm x 70 mm x 50 mm pro Sensorunit. Aufgrund dessen können Messsysteme auch an bisher unzugänglichen Stellen über die gesamte Prozesskette hinweg eingesetzt werden.