Standard-CT-Verfahren für industrielle Anwendungen verwenden häufig eine kreisförmige Abtastkurve, wohlwissend dass mit dieser Aufnahmegeometrie nicht alle für eine artefaktfreie Rekonstruktion notwendigen Informationen über das zu untersuchende Objekt geliefert werden können.
Daher wurde am Fraunhofer IIS ein CT-Verfahren mit helixförmiger Abtastkurve für den industriellen Einsatz umgesetzt. Bei der Realisierung einer helixförmigen Datenaufnahme wird das Objekt von Projektion zu Projektion um die Rotationsachse gedreht und gleichzeitig in Richtung der Drehachse verschoben.
Mittels dieser Aufnahmegeometrie werden die Feldkamp-Artefakte, die bei den derzeit weitverbreiteten 3D-CT-Systemen entstehen, vermieden. Diese hütchenartigen Abbildungsfehler entstehen bei großen Öffnungswinkeln des kegelförmigen Röntgenstrahls vor allem in Bereichen ober- und unterhalb des Mittelpunktstrahls der Röntgenröhre.
Die artefaktfreie Rekonstruktion des geprüften Aluminiumkörpers mit der Helix-CT (Bild 5) ist zurückzuführen auf deren zukunftsweisende Aufnahmegeometrie. Die Rekonstruktion desselben Testkörpers mit der Standard-CT (Bild 4) enthält Bildartefakte, erkennbar innerhalb der roten Markierungen.
Durch den Einsatz einer Messvorlage wird gewährleistet, dass die Antastung in allen Rekonstruktionsdatensätzen an identischen Messpositionen erfolgt. Dadurch wird die Vergleichbarkeit der Messergebnisse sichergestellt. Nach der Registrierung der Datensätze werden der Durchmesser und die Formabweichung der Bohrungen aus den Antastpunkten bestimmt (Gauß-Einpassung).
Die erzielten CT-Messergebnisse wurden mit Referenzdaten verglichen (taktiles Koordinatenmessgerät).